In idyllischen Bergdörfern die Rosenblüte erleben, Weinprobe auf 1125 Metern, die lebendige Geschichte von Nikosia erkunden: Zypern hat mehr zu bieten als Sonne und Strand. Edelweiss fliegt direkt hin.
Büschelweise duftende Minze und Rosmarin wachsen nur eine Armlänge von der Open-Air-Bar entfernt, auf dem Tisch ein typisch zypriotischer Brandy Sour, dazu der direkte Blick aufs östliche Mittelmeer, das hier schon fast unverschämt blau ist. Jede Menge Gründe eigentlich, das Ferienhotel Anassa nie wieder verlassen zu wollen. Und doch wäre es schade, Zypern auf einen Strandurlaub zu reduzieren. Denn nur einen Tagesausflug entfernt warten im grünen Hinterland viele Entdeckungen, vor allem in den Höhenzügen des Troodos-Gebirges, das sozusagen das Herz der Insel darstellt.
Unbedingt lohnt sich ein Abstecher ins Rosendorf Agros, das im Frühsommer ein regelrechtes Meer an Rosen bietet. Sie blühen überall in den Gärten, besonders berühmt ist Agros für die aromatisch duftende Damaszenerrose. Beliebte Souvenirs sind Rosenöl, -wasser und -marmelade. Weiter führt der Weg ins weltabgeschiedene Marathasa- Tal, wo alte Dörfer regelrecht an den steilen Hängen zu kleben scheinen. Doch dann, ganz unvermittelt, erhebt sich auf einer Bergkuppe aus der natürlichen Kulisse ein ultramodernes Weingutsgebäude. Die Marathasa Winery ist so etwas wie ein Pilotprojekt, Eigentümer John Papadouris wuchs im nahegelegenen Dorf Kalopanagiotis auf, machte in Dubai ein Vermögen und will seiner Heimat hier etwas zurückgeben. Gästen bietet er eine im wahrsten Sinne atemberaubende Tour an: Per 4×4 auf unbefestigten Trails bis zu seinen höchstgelegenen Weinbergen auf 1125 Metern Höhe hinauf – ein selten schöner Platz für ein Picknick.
Wer es bei der Erkundung des Inselinneren bis in die Hauptstadt Nikosia schafft, wird besonders belohnt: Hier trifft eine gerade aufblühende junge Szene auf jahrtausendealte Geschichte. Historie und Moderne gehen Hand in Hand – oder prallen als Kontraste aufeinander, wie am von Stararchitektin Zaha Hadid gestalteten Eleftheria-Platz, der mitten in die venezianischen Festungsmauern aus dem 16. Jahrhundert hineingebaut wurde. In Europas einziger geteilter Hauptstadt kann man kurz mal in den türkisch kontrollierten Teil rüberwechseln und in einer alten Karawanserei einen erfrischenden Ayran (aus Schafsmilchjoghurt mit Minze) trinken. Oder die gerade mit grossem Aufwand frisch restaurierte ehemalige gothische Kathedrale St. Sophia besuchen, die heute eine Moschee ist – bester Beleg für die bewegte Geschichte, die Zypern im Lauf der Jahrhunderte als Spielball zahlreicher Eroberer durchmachte.
SCHLAFEN
In einer grünen Bucht direkt am Strand liegt das entspanntluxuriöse «Anassa». Das Resort ist einem traditionellen Dorf nachempfunden. Spa, Pools, Top-Restaurants – es fehlt an nichts.
GENIESSEN
Der Antasia-Beach-Club an der Strandpromenade von Paphos ist architektonisch ein echter Blickfang und ein Gastro-Hotspot – von exzellenten Sushis über mediterrane Aromen bis zu coolen Drinks.
ERLEBEN
Das charmante Bergdorf Omodos ist bekannt für die Landschaft, das Kloster zum Heiligen Kreuz, lokales Kunsthandwerk und lebhafte Gastround Weinkultur.
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